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Als Nachtangeln bezeichnet man jegliches Fischen zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Als Hilfsmittel dienen dabei Stirnlampe, elektronische Bissanzeiger und Elektro- oder Knicklichtposen. Auch die klassische Aalglocke kommt dabei häufig zum Einsatz. Geangelt wird auf alle nachtaktiven Fischarten, vor allem aber auf Aal, Zander und Karpfen. Besonders große, erfahrene Fische dieser Arten werden nachts erbeutet.

In Nordeuropa werden auf hoher See u. a. Dorsch, Köhler (auch Seelachs genannt) und Makrele geangelt. In Küstennähe sind je nach Saison auch Hering, Meerforelle, Scholle, Aal, Sprotte und Hornhecht zu beangeln.

Das Angeln auf dem Meer wird zumeist über einen gecharterten Kutter betrieben. Die größte Kutterflotte Deutschlands liegt in Heiligenhafen an der Ostsee. Der Hauptzielfisch in der Ostsee ist der Dorsch.

Gefangen werden die Dorsche vom Kutter entweder durch künstliche Köder wie Pilker und oder Jigs. Oder an längeren Ruten durch Naturköder wie Watt- und oder Seeringelwürmer.

Bei dem Pilkangeln werden, nachdem der Kutter das Zielgebiet erreicht hat, die Köder durch Öffnen der Rolle zu Grund gelassen. Einige wenige Kurbelumdrehungen ziehen den Köder über den Grund. Durch das Anheben und Senken der Rute wird dem Köder Leben eingehaucht. Die taumelnden Bewegungen beim Absinken des Köders verleiten den Fisch zum Biss.

In den Sommermonaten Juli und August können auf der Nordsee vorrangig Makrelen gefangen werden. Die Ortung der Fischschwärme erfolgt durch das gezielte Anfahren von Möwenschwärmen. Das Beangeln von Makrelen erfordert ein Paternostersystem, an dem 3 bis 5 Haken untereinander geknotet werden. Ansonsten werden ebenfalls Pilkbewegungen zur Köderführung angewandt.

Das Fliegenfischen ist eine aktive Art des Angelns. Nachdem der Zielfisch ausgemacht ist, erfolgt die Präsentation des Köders mit der Fliegenrute und Fliegenrolle. Der Köder imitiert die natürliche Nahrung der Fische, wie zum Beispiel Insekten. Die meistbenutzten Köder sind Trockenfliege, Naßfliege, Streamer und Nymphe. Fliegen sind ca. 0,6 - 3 cm groß und bestehen aus Federn, Tierhaaren und immer häufiger aus künstlichen Materialien. Hier wird unterschieden zwischen Trocken- und Naßfliegen. Trockenfliegen schwimmen auf der Wasseroberfläche, Naßfliegen schwimmen im Film der Wasseroberfläche oder direkt im Wasser. Streamer sind größer als Fliegen (bis zu ca. 20 cm), sie imitieren in der Regel kleine Fische und werden meist unter der Wasseroberfläche angeboten. Nymphen werden nur unter Wasser angeboten, sie imitieren Insektenlarven oder zur Wasseroberfläche aufsteigende Insekten.

Das Feederfischen ist eine Angelmethode, die meistens für den Fang von Weißfischen betrieben wird.

Sie verbindet die ursprüngliche Grundmontage mit einem Weg, das Grundfutter unmittelbar zum eigentlichen Köder, der auf dem Haken sitzt, zu bringen. Das wird durch die Verwendung eines Futterkorbes erreicht. Das Futter verteilt sich nach dem Einwerfen der Montage am Bodengrund und lockt so die Fische in die Nähe des Hakenköders.

Für das Feederfischen empfiehlt es sich, eine spezielle Rute (Feederrute) mit einer feinen Spitze und starkem Rückgrat und geflochtene Schnur (wegen der geringeren Dehnung) zu verwenden, da sich der Biss des Fisches ausschließlich durch die Straffung der Hauptschnur und durch das „Zucken“ der Rutenspitze bemerkbar macht. Das starke Rückgrat ist die Voraussetzung, um die schweren Futterkörbe werfen zu können. Selbst unbeschwerte Futterkörbe haben allein durch ihre Füllung mit Grundfutter ein recht hohes Gewicht. Die feine Spitze ist für die Bisserkennung wichtig. Zu feine Spitzen sind aber windanfällig und werden von zu starkem Strömungsdruck auf die Schnur so stark gekrümmt, dass eine Bissanzeige nicht mehr möglich ist. Daher besitzen Feederruten gewöhnlich verschieden starke Wechselspitzen, um die Rute den Wetter- und Gewässerverhältnissen anzupassen. Die Angelgerätehersteller haben sich bereits seit einigen Jahren intensiv mit dieser Methode befasst und entsprechende Geräte entwickelt. Inzwischen gibt es im Fachhandel eine enorme Bandbreite an Feederruten.